Das Team hinter dem Kompetenzforum Nachhaltigkeit: Volker Loesebeck (v.l.), dhpg, Rainer Santema, Leiter S-FirmenCenter, Thomas Bernhardt, dhpg, Alois Kreins, BVMW, Isabelle Jaeschke, Wirtschaftsförderung Kreis Euskirchen, Christoph Hillers, Geschäftsführer Theo Hillers GmbH, Gerd Schmitz, Theo Hillers GmbH, und Holger Glück, Vorstand KSK. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Kompetenzforum Mittelstand informierte zum Thema „Nachhaltigkeitsberichte“, die zunehmend auch von kleineren Firmen erwartet werden – Praxisorientierter Vortrag nahm die Sorgen
Euskirchen — Dass kompliziert klingende Themen rasch ihren Schrecken verlieren, wenn man sich nur ein wenig Zeit nimmt, um sich mit ihnen zu beschäftigen, zeigte sich am Dienstagabend in der Ideenfabrik Euskirchen. Die Partnerinitiative Kompetenzforum Mittelstand, bestehend aus dhpg, Kreissparkasse Euskirchen und Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), hatte Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Kreis zum Thema „ESG“ eingeladen, um, so die selbstgestellte Aufgabe der Initiative, Mittelständler auf verständliche Weise komplexe Themen nahezubringen.
Herausforderung, aber auch Wirtschaftsvorteil
Ab 2025 seien Unternehmen zu einem Nachhaltigkeitsbericht verpflichtet, wenn sie beispielsweise mehr als 25 Millionen Euro an Umsatzerlösen erwirtschafteten. „Kleinere Betriebe können freiwillig Bericht erstatten. Aufgrund verpflichtender Standards wird auf Dauer eine Gleichwertigkeit zwischen finanzieller Berichterstattung und Nachhaltigkeitsberichterstattung angestrebt“, so Bernhardt. Für die KMUs gebe es eine abgespeckte Berichtsvariante. Der Experte empfahl, in den Unternehmen klare Verantwortlichkeiten für dieses Thema zu schaffen und so früh wie möglich mit einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse zu starten, sich also die Frage zu stellen: Was wirkt von außen auf mein Unternehmen ein und welche Auswirkungen hat mein Unternehmen auf die Umwelt?
Drei Säulen der Nachhaltigkeit
Dann könne man gezielt an den wirklich effizienten Stellschrauben drehen. Es ließe sich zwar schnell 60 Prozent an Beleuchtungsenergie einsparen, aber wenn diese nur zwei Prozent am Gesamtenergieverbrauch ausmache, bringe das nicht allzu viel. „Wir haben beispielsweise erkannt, dass für uns eine Wärmerückgewinnung ideal wäre, um Energie einzusparen. Heute ist der Gasverbrauch der Firma Hillers nicht höher als der eines Einfamilienhaushalts“, so Schmitz. Auch das Prozesswasser werde abgepumpt, gereinigt und wieder dem Kreislauf zugeführt. „Außer für die Toilettenanlagen haben wir kaum noch Wasserverbrauch“, so Schmitz weiter. Eine PV-Anlage auf allen drei Gebäudeteilen in Kall sorge für weitere Energieeffizienz. „Insgesamt ist unser jährlicher Energieverbrauch von 4,9 Gigawattstunden immer noch hoch, aber wir sind verpflichtet und bemüht, ihn von Jahr zu Jahr weiter zu reduzieren.“
Niemand brauche sich zu sorgen, dass man für die ESG-Anforderungen eine zusätzliche Vollzeitstelle schaffen müsse. „Bei uns als Kennzahlen geführtes Unternehmen wurde ESG quasi zum Selbstläufer“, betonte Schmitz. Und: „Ich kann nur empfehlen, das Thema Nachhaltigkeit als Chance, nicht als Verpflichtung zu sehen, und die Unternehmen dazu auffordern, nicht zu warten, bis der Nachhaltigkeitsbericht auch sie betrifft, sondern heute schon damit anzufangen.“ Den Zeitaufwand im laufenden und etablierten Betrieb bezifferte er mit lediglich fünf Prozent seiner Gesamtarbeit.
Nachhaltigkeit immer wichtiger
„Jeder Firmenkunde besitzt schon heute einen allgemeinen ESG-Score“, berichtete Santema, „jetzt wird es darum gehen, individuelle Kennzahlen zu erheben, um diesen Score zu individualisieren.“ So werde für den ESG-Score der Sparkassenfinanzgruppe unter anderem nach CO2-äquivalenten Emissionen gefragt, nach dem Wassereinsatz, gefährlichen Abfallmengen, aber auch nach der Anzahl der geringfügig und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten.
Santema wies in diesem Rahmen darauf hin, dass die rheinischen Sparkassen, um den Beratungsbedarf für mehr Energieeffizienz professionell begleiten zu können, ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet hätten: die ProEco Rheinland GmbH & Co. KG.
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